Serie „Nachhaltige Karriereplanung“: 7 fatale Irrtümer und 7 neue Erfolgsfaktoren / Teil 7

Serie „Nachhaltige Karriereplanung“: 7 fatale Irrtümer und 7 neue Erfolgsfaktoren / Teil 7

Wenn man persönliches Glück und Wohlbefinden am finanziellen Erfolg und den damit verbundenen Gestaltungsmöglichkeiten eines gehobenen Lebensstils oder an gesellschaftlicher Anerkennung misst, könnte man den Zusammenhang zwischen Erfolg und Wohlbefinden bejahen. Und ganz offensichtlich ist das immer noch der vorherrschende Glaube unter den meisten ambitionierten Berufstätigen, denn sonst würden sie nicht so verbissen die gängigen Erfolgstheorien umsetzen, die auf unbegrenzten Leistungseinsatz, Stress, Durchhaltevermögen um jeden Preis, Fokussierung auf Stärken und unbedingten Drang an die Spitze der Hierarchie setzen. Das Ergebnis ist allerdings in zu vielen Fällen keine Zunahme an Wohlbefinden und Glück, sondern ein selbstzerstörerischer Burnout: „Many of them burn out their greatest asset: themselves.“[1]

Die Wirklichkeit: Es ist umgekehrt: persönliches Glück fördert Erfolg. Jahrelange Forschungen und Studien haben inzwischen gezeigt, dass die gängigen Erfolgstheorien überholt, weil kontraproduktiv zum Glück sind: sie

– beeinträchtigen die Fähigkeit, sich mit anderen zu verbinden und erfolgreiche Teams zu bilden

– hemmen die Kreativität

– verschwenden Energie

– verhindern eine bestmögliche Leistungsfähigkeit

– schwächen die Widerstandsfähigkeit in Fall von Scheitern oder neuen Herausforderungen

Das neue Credo der Postiven Psychologen lautet deshalb: Glück und Wohlbefinden sind nicht das Ergebnis, sondern die Voraussetzung für Erfolg; Begründung: „Happiness“

– steigert die emotionale und soziale Intelligenz

– erhöht die Produktivität

– stärkt den Einfluss auf Kollegen

– trägt dazu bei, selbst in intensiven Stresssiutationen gesund zu bleiben (besonders in Bezug auf das Herz-Kreislauf-System)

– maximiert Widerstandsfähigkeit, Reaktionsfähigkeit, Produktivität und Charisma

Wer also beruflich erfolgreich sein will, muss sich nicht nur mit berufsbezogenen Kenntnissen und Taktiken beschäftigen, sondern auch mit Wegen zu einem erfüllten, glücklichen Leben außerhalb des Jobs. Dafür will dieser Blog Anregungen geben, und zwar genau in diesem ganzheitlichen Ansatz.


Die weiteren Teile der Serie „Nachhaltige Karriereplanung“:

Erster Irrtum: Ohne Stress kein Erfolg. Die Wirklichkeit: Erfolg erfordert vor allem Stressvermeidung durch eine realistische Einschätzung der eigenen Talente, Potenziale und Kapazitäten. mehr…

Zweiter Irrtum: Je geringer der Regenerationsbedarf, desto größer die Erfolgsaussichten. Die Wirklichkeit: Regeneration ist notwendig für den Erfolg und erfordert eine gezielte Stärkung der Widerstandskräfte. mehr…

Dritter Irrtum: Ohne unbändigen Fleiß kein Erfolg. Die Wirklichkeit: Kreativität durch Müßiggang ist für den Erfolg wichtiger als bienenfleißige Strebsamkeit. mehr…

Vierter Irrtum: Egoismus und Selbstbezug sind unverzichtbare Wegbegleiter zum Erfolg. Die Wirklichkeit: Empathisches Charisma ist erfolgversprechender als (selbst-)zerstörerische Egotrips. mehr…

Fünfter Irrtum: Die Zukunft ist wichtiger als die Gegenwart. Die Wirklichkeit: Nur wer im Heute-Fokus lebt, kann die Zukunft bewältigen. mehr…

Sechster Irrtum: Stärken stärken ist die ultimative Erfolgsformel. Die Wirklichkeit: Persönliches Wachstum und Erfolg entstehen durch selbstkritische Behebung von Schwächen. mehr…

 

 

[1] Emma Seppäla, THE HAPPINESS TRACK; HarperOne 2016, S. 4

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