Virtuelles Trainingslager für ein glücklicheres Leben
Die ambitionierte Arbeit an der eigenen mentalen und körperlichen Verfassung ist für viele zum neuen Statussymbol geworden, weil Gesundheit und Wohlbefinden für Karriere und Erfolg ein Wettbewerbsvorteil sind. Für andere geht es beim Body & Mind Tuning vor allem um das spirituelle Glück eines gelingenden Lebens. Beide Zielgruppen werden in den USA mit einer Online-Plattform beglückt, die kostenlos tägliche Trainingseinheiten für die systematische Stärkung von Wohlbefinden und Widerstandsfähigkeit anbietet. Das ist ein aufrichtiger Content für ein hochrelevantes Thema.
Bereits im Mai 2017 wurde in Amerika eine neue Online-Plattform gelauncht, die konkrete Anleitungen für ein besseres Leben gibt: ggia.berkeley.edu – Greater Good in Action. Science-based Practises for a Meaningful Life. Erklärtes Ziel der angebotenen Übungen ist die didaktische Befeuerung eines glücklichen Lebens, verbesserter Widerstandskräfte und eines gestiegenen Wohlbefindens auf sozialer und emotionaler Ebene.
Die Übungen umfassen ein breites Spektrum von insgesamt 41 (!) Themen, die von den Nutzern je nach individueller Befindlichkeit ausgewählt und genutzt werden; hier nur einige Beispiele:
– Three Good Things – A way to tune into the positive events in your life
– Feeling Connected – A writing exercise to foster connection and kindness
– Body Scan Mediation – Feeling tense? Fell your body relax as you try this practice
– Active Listening – Connect with a partner through empathy and understanding
– Eight Essentials When Forgiving – Key principles to help you forgive and achieve peace of mind
Alle Trainingseinheiten basieren auf der Auswertung hunderter Studien der Positiven Psychologie. Das Projekt wird geleitet von dem Greater Good Science Center (GGSC) an der Universität von Berkeley, California, das kürzlich von der New York Times als „epicenter for reserach on happiness and gratitude“ bezeichnet wurde; unterstützt wird die Plattform von HopeLab, eine auf Gesundheitsthemen fokussierte Organisation für Forschung & Entwicklung, die vor allem solche technischen Produkte erfindet, die dem „Erblühen“ von Menschen dienen. Damit die Übungen von Leuten mit unterschiedlichen zeitlichen Beanspruchungen mitgemacht werden können, werden sie für 3 Level angeboten: casual, moderate, intensive ( für 5, 10 oder 15 Minuten Zeitaufwand täglich).
Dazu Fred Dillon, Director der Produktentwicklung bei HopeLab: “Translating insights from research into easy-to-use tools people can use in everyday life is challenging. Greater Good in Action is an example of how researchers and designers can collaborate to create technology that empowers us all to live more healthy and fulfilling lives. We’re thrilled to be part of the Greater Good in Action project.”
Das ist ein herausragendes Beispiel für wirklich nützlichen Content, dessen kommerzielle Interessen zunächst zurücktreten vor einem Anliegen, das immer mehr Menschen teilen: die aktive Selbstmodellierung der eigenen körperlichen und emotionalen Befindlichkeiten. So heterogen die Zielgruppen auch sind: sie alle teilen den Wunsch, glücklicher zu sein und zu wirken, und sie sind bereit, dafür eigene Anstrengungen zu unternehmen – „Greater Good in Action“ ist dafür eine perfekte programmatische Losung und ein Vorbild
Das Interesse an solchen virtuellen Trainingslagern für ein besseres Leben hat in den meisten Fällen übrigens nichts mit esoterischer Übersteigerung zu tun – im Gegenteil: das persönliche „Body & Mind Tuning“ wird immer mehr zum Erkennungszeichen für Leistung und gesellschaftlichen Erfolg. Die Motive hinter der mentalen und körperlichen Selbstoptimierung liegen in der Überzeugung, dass persönliche Gesundheit und Wohlbefinden für Karriere und Erfolg ein Wettbewerbsvorteil sind, und dass man körperlich fit sein müsse, um in unserer Leistungsgesellschaft zu bestehen. Diese Zielgruppe ist also viel pragmatischer und ambitionierter als es auf den ersten Blick scheint.